Neulich auf dem Weg nach Hause. Prima, denk ich mir, es ist immer die gleiche Strecke – ein Radweg durch den Wald. Eine knappe dreiviertel Stunde dauert auch der Podcast auf meiner Playlist, also steck ich mir die Stöpsel ins Ohr und schwing mich in den Sattel.
Tatsächlich ist der Podcast spannend und die Fahrt kurzweilig. Aber irgendetwas stimmt nicht. Ich fühle mich anders danach. Nicht erfrischt, entspannt und energiegeladen, sondern … irgendwie okay.

Genauso wie ich mich fühle, wenn ich beim Kochen telefoniere oder beim Telefonieren am Handy rumspiele. Nie hab ich den Unsinn von Multitasking deutlicher wahrgenommen. Du erledigst vielleicht doppelt so viel, erlebst aber beides nur zur Hälfte. Oder noch weniger? Wenn es unmöglich ist, gleichzeitig in zwei Erlebnisse einzutauchen, dümpelst du an der Oberfläche. Und nichts bleibt hängen. Und das ist dann sinnvoll genutzte Zeit?
Nennt es Achtsamkeit. Oder Waldbaden. Jedenfalls hab ich mich für Vogelgezwitscher und meinetwegen auch Kettensägen entschieden – weil mehr Entertainment manchmal weniger ist.